Die Kanone

Nach verschiedenen Fehlschüssen – mal funktionierte die Vorrichtung nicht, mal vergass man, Konfetti einzufüllen – wurden Föbü Max I. und der Gestalter René Engeler beauftragt, eine funktionstüchtige, polyvalente Kanone zu basteln. Diese Föbü-Wunderkanone auf einem alten Traktortraggestell war Konfettischiessapparat, Verpflegungsstation mit Gasgrill für Bratwürste und Kessi für Wienerli in einem.

Am Fasnachtssamstag 1983 trat die Föbü-Kanone ein erstes Mal in Aktion. Nur drei Jahre später wurde die Kanone einer ersten Grossrevision unterzogen. Die Kanonenmannschaft erfanden den vollkommenen Konfettischuss. Fortan spuckte die Kanone die Konfettiladung einwandfrei aus, mit hartem Drall und in genügender Menge.

Doch der Zahn der Zeit nagte am Wunderwerk. Dazu kamen polizeiliche Bedenken zur Verwendung von Schwarzpulver. Da übernahm der St. Galler Garagist Gregor Zollikofer das Szepter und sorgte als neuer Kanonenvater mit seinen Landsknechten für eine totale Revision samt Neukonstruktion der Verschusseinrichtung. Seit 2017 schiesst sie wieder – wie sie in jungen Jahren hätte schiessen sollen.

Die Föbü-Kanone ist nicht nur ein epochales Werk, ein gutes Stück von St. Gallen – sie ist das wohl Augen(ge)fälligste der St.Galler Fasnacht.